OrthopädieOrthopädie

Eine Amputation ist die Entfernung eines Körperteils als Folge eines Traumas (Verstümmelung) oder eines chirurgischen Eingriffs. Im Rahmen der Chirurgie dient sie dazu, die unheilbare Ausbreitung von schweren Erkrankungen wie Gangrän zu begrenzen. Sie kann auch vorbeugend durchgeführt werden, um Schmerzen zu lindern oder das Auftreten anderer Krankheiten zu verhindern.

Geschichte

Lange Zeit galt ein französischer Bauer, der vor 7.000 Jahren in Buthiers-Billancourt lebte, als das älteste bekannte Beispiel für eine Unterarmamputation. Im September 2022 berichtete die Zeitschrift Nature über die Entdeckung eines mindestens 31.000 Jahre alten Skeletts auf Borneo, bei dem im Kindesalter ein Unterschenkel amputiert worden war. Den Forschern zufolge lebte er oder sie danach noch mindestens sechs Jahre lang.

Ursachen

Mögliche Ursachen für eine Amputation sind:

Folgen

Eine Amputation ist in der Regel ein schweres Trauma für den Amputierten, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Denn neben dem Verlust der Funktionen des Organs oder Körperteils ist eine Amputation auch sehr sichtbar und löst bei anderen starke Emotionen aus. Und auch bei Amputationen, die nicht sofort sichtbar sind, erleidet der Betroffene einen großen Verlust, der nur in einem oft jahrelangen Trauerprozess verarbeitet werden kann.

Liegt eine Funktionsstörung eines Körperteils vor, die Schmerzen und starke Beschwerden verursacht, kann auf ärztlichen Rat hin eine Amputation durchgeführt werden. In diesem Fall kann die Operation durch Amputation dieses erkrankten oder betroffenen Körperteils befreiend wirken und dem Patienten günstigere Zukunftsaussichten bieten. Bei einem Tumor mit Ausbreitungsgefahr kann die Amputation eines Körperteils sogar notwendig sein, um eine weitere Metastasierung in den Rest des Körpers zu verhindern.

Phantomschmerzen

Viele Menschen, denen eine Gliedmaße fehlt, haben das Gefühl, dass die fehlende Gliedmaße noch vorhanden ist; sie haben beispielsweise Schmerzen oder Juckreiz an einem Fuß, der nicht mehr vorhanden ist. Dieses Phänomen wird als Phantomschmerz bezeichnet.

Behandlung

Wenn ein Körperteil amputiert wurde, erfolgt in der Regel eine Überweisung zu einem Rehabilitationsarzt. Gemeinsam mit dem Patienten untersucht er die durch die Amputation verursachten Einschränkungen. Auf dieser Grundlage stellt der Rehabilitationsarzt einen Behandlungsplan auf und begleitet den Patienten mit Unterstützung eines Teams.
In der Anfangsphase wird vor allem der Umgang mit dem Stumpf gelehrt (Wundheilung und Einhändigkeitstraining bei Armamputationen und Rollstuhltraining bei Beinamputationen), denn es sollte immer möglich sein, auch ohne künstliche Gliedmaße (Prothese) zu funktionieren, um nicht von einer Prothese abhängig zu werden. Später kann dann geprüft werden, welche Funktionen der fehlenden Gliedmaße eine Prothese übernehmen kann. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine Prothese nur teilweise an die Funktionalität der Gliedmaße heranreichen kann.