OrthopädieOrthopädie

Die Podologie befasst sich mit der Behandlung und Vorbeugung von Beschwerden, die auf eine Fehlstellung oder Fehlfunktion der Füße oder Zehen zurückzuführen sind. Sie widmet sich nicht nur mit dem Fuß selbst, sondern auch Anomalien des gesamten Bewegungsapparates, die auf Fußprobleme zurückzuführen sind.

Der Name leitet sich vom griechischen "pous" - Genitiv podos - für "Fuß" und "logos" für "Wissenschaft/Sprache/Bildung" ab.

Das Fachgebiet ist breit gefächert und überschneidet sich mit der inneren Medizin (Diabetologie), der Dermatologie, der Chirurgie und der Orthopädie. Es umfasst präventive und kurative therapeutische Maßnahmen für alle Aspekte des Fußes.

Behandlung

In der Podologie werden Menschen mit Fußbeschwerden bzw. Symptomen behandelt, die durch Funktionsstörungen der Füße, eine abnorme Fußstellung oder ein abnormes Gangbild entstanden sind. Im Allgemeinen handelt es sich um Schmerzen oder Beschwerden in den Füßen, Knöcheln, Knien, Hüften oder im Rücken. Die Behandlung kann die Anwendung von korrigierenden oder schützenden Techniken am Fuß, wie z. B. eine Orthese und die Anpassung von Schuhen und Sohlen, sowie die Beratung der Patienten umfassen. Ziel dieser Behandlungen ist es, die Symptome zu beseitigen, zu reduzieren oder zu kompensieren. Daneben gibt es auch die eher kosmetisch orientierte Fußpflege.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass podiatrische Eingriffe bei verschiedenen Erkrankungen wie Hallux valgus und Plantarfasziitis wirksam sein können.
Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass podiatrische Eingriffe zur Vorbeugung von Fußkomplikationen bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Rheuma beitragen können. Die wissenschaftlichen Grundlagen der podiatrischen Medizin entwickeln sich ständig weiter, da mehrere langfristige Forschungsprojekte laufen. Ein wissenschaftlicher Ausschuss und ein wissenschaftlicher Rat verfolgen die Entwicklungen in der wissenschaftlichen Forschung und tragen zur Umsetzung der wissenschaftlichen Forschung bei.

Zur podologischen Behandlung gehören auch vorbeugende Maßnahmen, wie zum Beispiel:

Diabetes

Das rechtzeitige Erkennen von und Reagieren auf Diabetes-Probleme ist absolut notwendig, um eine gute Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus zu gewährleisten.

Wenn jemand an Diabetes mellitus leidet, sind Fußkomplikationen die schwerwiegenden und sehr teuren Komplikationen dieser Krankheit. In Deutschland entwickeln etwa 15 % aller Diabetespatienten ein Geschwür. Eine Amputation ist ein echtes Risiko, wenn die Behandlung nicht oder nicht rechtzeitig erfolgt. Mehr als 70 % aller Amputationen von Zehen (> 25.000 pro Jahr) oder (Unter-)Beinen (> 15.000 pro Jahr) werden bei Diabetikern vorgenommen, und in 85 % dieser Amputationen geht ein Geschwür voraus. Mehr als 70 % aller Diabetiker, die sich einer Amputation unterziehen, sterben innerhalb von 5 Jahren nach dieser Amputation.

Sport

In den Deutschland gibt es schätzungsweise 40 Millionen Amateur- und Profisportler. Bei vielen von ihnen treten früher oder später Fuß- oder Knöchelbeschwerden auf, die sie für einen kurzen oder längeren Zeitraum an der Ausübung des Sports hindern oder sie einschränken. Die Sportpodologie befasst sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Beschwerden bei Sportlern aller Leistungsklassen mit dem Ziel, die Qualität des Sports zu verbessern.

Beruf

Die meisten Podologen (nichtärztlicher Heilberuf bzw. medizinischer Fachberuf) sind mit Kassenzulassung tätig. Sie arbeiten als selbständige Leistungserbringer in eigenen Podologiepraxen mit oder ohne Kassenzulassung, als freie Mitarbeiter in einer Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft oder als Angestellte in Krankenhäusern oder speziellen Fußambulanzen mit anderen Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzten, Orthopädieschuhmachern oder Physiotherapeuten, Ergotherapeuten etc. zusammen.

Die Berufsbezeichnung „Podologe/Podologin“ sowie „Medizinischer Fußpfleger/Medizinische Fußpflegerin“ ist gesetzlich geschützt: Nur mit einer behördlichen Erlaubnisurkunde darf diese Berufsbezeichnung geführt werden.

Die Regelung der Ausbildung und Interessensvertretung der Berufstätigen in diesem Bereich werden durch den "Deutschen Verband für Podologie" übernommen.

Literatur