OrthopädieOrthopädie

Ein Senkfuß liegt vor, wenn das Fußlängsgewölbe (die Wölbung der Fußsohle an der Fußinnenseite vor dem Vorfußballen) abgeflacht, ist.

Wenn, auch ohne Belastung, auf einem Fußabdruck die komplette Fußfläche zu erkennen ist, liegt als Extremform ein Plattfuß vor.

Typisch für einen Senkfuß ist, dass der Fuß eingeknickt ist, der Knöchel steht auf der Innenseite heraus. Von hinten betrachtet, lässt sich erkennen, dass der Übergang vom Wadenmuskel über die Achillessehne zur Ferse nach außen abknickt. Daher auch die Bezeichnung "Knicksenkfuß".

Ursache

In aller Regel ist der Senkfuß durch Schwäche der Fußmuskulatur bedingt, die normalerweise das Fußgewölbe trägt. Diese Schwäche ist bei Kleinkindern zunächst noch normal, sollte sich jedoch im Laufe einiger Jahre verwachsen. Doch bewegungsarme Lebensweise, verstärkt durch die Ruhigstellung der Füße in den Schuhen, verhindert häufig den erforderlichen Trainigsreiz auf die Fußmuskulatur. Deshalb hat sich auch bei Jugendlichen und Erwachsenen die notwendige Muskelspannung für ein stabiles Fußgewölbe noch nicht ausgebildet. Fast immer ist Fußschwäche der Grund für Senkfüße, nur ganz selten angeborene Missbildungen, die im Zweifelsfall jedoch durch ärztliche Untersuchung ausgeschlossen werden sollten.

Folgen

Zu befürchten sind im Laufe des Lebens Überlastungsschmerzen der zu schwachen Fußmuskulatur, Knieschäden in Folge falscher Kraftübertragungen beim Gehen und Stehen, Bandscheiben- und Rückenprobleme wegen gestörter Bewegungsabläufe und unzureichender Stoßdämpfung durch das eingesunkene Fußgewölbe.

Therapie

Eine ursächliche Behandlung liegt in der Stärkung der Fußmuskulatur. Muskelaufbau wird vor allem durch Barfußgehen auf abwechslungsreichem, hauptsächlich weichem Untergrund (z.B. in Barfußparks) und durch Fußgymnastik stimuliert.
Wenn das Barfußgehen schmerzt, sollte zunächst unter Anleitung eines Physiotherapeuten geübt werden. Zusätzlich sind Schuhe zu empfehlen, die dem Fuß ein Höchstmaß an Beweglichkeit ermöglichen, wie z.B Mokassins, Zehensteg- und Sportsandalen.

Je nach Schweregrad werden korrigierende oder stützende therapeutische Einlagen und Schuhe mit einer gedämpften Sohle empfohlen. Sogenannte „Skaterschuhe“ sind ideal, weil diese auch im Zehenbereich genügend Raum bieten.

Sensomotorische oder propriozeptive Einlagen werden seit einigen Jahren verstärkt verschrieben. Inwiefern sie zusammen mit täglicher Fußgymnastik einen Effekt haben oder ob sie ebenso wie einfache, orthopädische Weichschaumeinlagen keine Wirkung haben, ist wissenschaftlich nicht ausreichend geklärt.