OrthopädieOrthopädie

Gicht ist eine häufige chronische Krankheit, die mit dem Harnsäurestoffwechsel zusammenhängt. Die charakteristischste klinische Erscheinung ist eine akute Monoarthritis des Hallux (Großzehe). Sie ist häufig mit einem Anstieg des zirkulierenden Harnsäurespiegels (Hyperurikämie) verbunden. Unbehandelt kommt es zu einer Ablagerung von Harnsäure an verschiedenen Stellen des Körpers, vor allem in den Gelenken (Gichtarthritis), der Haut (Tophus) und den Nieren (uratische Nephropathie), was im Höchstfall zu einer invalidisierenden Gelenkzerstörung und einer potenziell tödlichen terminalen Niereninsuffizienz führt.

Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Hallux valgus, einer einfachen Deformation des ersten Mittelfußknochens der Großzehe, die genetisch oder manchmal mechanisch (dann z. B. durch ungeeignetes Schuhwerk) bedingt ist.

Die genaue Ursache der Gicht ist nach wie vor unbekannt. In der Allgemeinbevölkerung wird nur eine von zehn hyperurikämischen Personen zu Gichtpatienten. Familiäre Formen und die Prävalenz der Krankheit bei Männern sprechen für einen genetischen Faktor, aber auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle: Übergewicht, regelmäßiger Konsum von zuckerhaltigen Limonaden und/oder alkoholischen Getränken, purinreiche Ernährung (vor allem rotes Fleisch und Innereien).

Die Behandlung erfolgt sowohl symptomatisch (Linderung der Anfälle durch nichtsteroidale Antirheumatika oder Colchicin) als auch grundlegend (hygienisch-diätetische Regeln und in einigen Fällen Medikamente zur Senkung des Harnsäurespiegels). Die Ergotherapie lindert die Schmerzen bei Handgelenksbefall durch Anfertigung einer Ruhigstellungsorthese.