OrthopädieOrthopädie

Eine Hammerzehe liegt vor, wenn sich das Zehenmittelgelenk verstärkt beugt, was zu einer Aufrichtung des Zehenknochens nach oben führt und in der Folge zeigt das Ende des Zehs in Richtung Boden.

Formen

Alle kleinen Zehen sind mit 3 Gelenken ausgestattet:

  1. Grundgelenk (Mittelgelenk)
  2. körpernahe (proximale) Gelenk
  3. körperferne (distale) Gelenk

Hinweis: Das Mittelgelenk bezieht seinen Namen aus der Tatsache das es den Mittelfußknochen mit dem ersten Zehengelenk (phalangis) verbindet. Es liegt also nicht in der Mitte.

Gelenke (Articulatio): sowohl beim Hammerzeh (digitus malleus) als auch beim Krallenzeh kommen das Grundgelenk und das körpernahe Gelenk in eine gegenläufige, geknickte Stellung. Die Stellung des Endgelenks bestimmt dann, ob es sich um einen Hammer- oder Krallenzeh handelt.

Knochen (Phalange): eine Hammerzehe (digitus malleus) ist eine Zehe, bei der das erste Zehenglied nach oben, das zweite nach unten und das dritte gerade ist. Bei der Krallenzehe ist sowohl das zweite als auch das dritte Zehenglied gebogen sind.
Wenn eine Zehe noch mit den Fingern gerade geschoben werden kann, spricht man von einer flexiblen Hammer- oder Krallenzehe, wenn dies nicht (mehr) möglich ist, von einer starren Hammer- oder Krallenzehe. Eine Hammer- oder Krallenzehe kommt bei der Großzehe nicht vor, da sie nur zwei Phalangen (Zehenknochen) hat.

Ursachen

Verschiedene Faktoren (die nicht als pathologisch zu betrachten sind) können das Auftreten von Zehenkrallen begünstigen: das Tragen von zu kurzen Schuhen oder hohen Absätzen, Bandhyperlaxität, Fettleibigkeit, Menopause. Dasselbe gilt für die Morphologie des "griechischen" Vorfußes, der durch einen zweiten Zeh definiert wird, der länger als der erste ist.

Die Hammerzehe ist selten angeboren. Die Deformitäten können isoliert oder als Folge anderer Erkrankungen auftreten, allen voran der Hallux valgus. Andere Ursachen sind seltener: Hohlfuß, runder Vorfuß, rheumatoide Arthritis.

Symptome

Druckbeschwerden bei Hühneraugen, Schwielen, Schmerzen unter den Mittelfußköpfchen, Schuhkonflikte, ästhetische Störung. Die Bestimmung der Beweglichkeit, der Zehenlänge und der Abstände zwischen den Zehen ist für die Auswahl des der Therapie wichtig.

Behandlung

Konservativ

Die Indikation hierfür besteht, wenn sich die Zehenstellung passiv korrigieren lässt.

Chirurgisch

Wenn ein Hühnerauge vorhanden ist, kann es nicht einfach herausgeschnitten werden, da es nur eine Abwehrreaktion auf die Deformierung ist.

Eine Operation muss daher auf die Beseitigung der Deformation abzielen, da nur so das Wiederauftreten von Hühneraugen und später von Wunden verhindert werden kann. Es werden verschiedene Methoden vorgeschlagen, je nachdem, ob der Chirurg am Knochen selbst durch Knochendurchtrennung (Osteotomien) oder an den eingezogenen Sehnen und Gelenkhüllen durch Verlängerung oder Durchtrennung arbeitet.

Aus Sicht der Operationstechnik kann man wie folgt vorgehen:

  1. mit klassischen Methoden: Kurze Narben über und zwischen den Zehen bieten Zugang zu den zu korrigierenden anatomischen Strukturen. Fixierungsmaterial wie Schrauben oder Klammern sind nicht zwingend erforderlich.
  2. Perkutane Chirurgie: Die durchgeführten Maßnahmen sind identisch, werden jedoch durch die Haut durchgeführt: Durchtrennung von Kapseln, Sehnen und sogar Osteotomien.

Einer der Hauptvorteile der perkutanen Chirurgie ist die einfache Nachbehandlung für den Patienten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass wie bei den klassischen Techniken Komplikationen möglich sind. Es handelt sich um schwierige Eingriffe, die nur von Chirurgen durchgeführt werden dürfen, die in beiden Methoden ausgebildet sind. Diese Operation ist nicht in allen Fällen möglich und eine Kombination der beiden Techniken kann von Vorteil sein.